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Brackvenn

 

Ein für mich ebenfalls sehr schönes Ausflugsziel im schon beschriebenen hohen Venn, ist das Brackvenn. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sehr sich doch die relativ nah beieinander liegenden Sehenswürdigkeiten, in dieser auf den ersten Blick so eintönigen Landschaft, von einander unterscheiden. Ich bitte auch zu berücksichtigen, dass diese Aufnahmen im Frühjahr 2007, noch vor dem eigentlichen Frühlingsbeginn, entstanden sind. Dadurch wirkt alles noch etwas kärglicher, als es später im Jahr der Fall gewesen wäre. Gleichzeitig zeigt sich so das eigentliche und unverfälschte Gesicht einer Landschaft, die auch ohne jeden "Glanz" beeindruckt.

 

 

Da sind wir am Ausgangspunkt

[Bild 1]

 

Und gleich bietet sich folgender Anblick, also die hoffentlich wetterfesten Schuhe gerichtet, und dann einfach immer dem Weg folgen.

 

Und hier geht es los

[Bild 2]

 

Oben angekommen, erhält man dann den ersten Eindruck von der einzigartigen Landschaft, die einen erwartet. Über Holzstege, geschützt vor Hochmoor mit seinen Wasserlöchern, folgt man einem gut ausgeschilderten Rundweg.

 

Der erste Eindruck

[Bild 3]

 

Hier tritt man besser nicht daneben! Überhaupt darf man sich nicht täuschen lassen. Der Boden neben dem Steg ist auch oft da sehr nachgiebig, wo scheinbar eine feste Oberfläche besteht.

 

Der Beginn des Steges

[Bild 4]

 

Im weiteren Verlauf kann man gut die Fichtenwälder erkennen, die das Gebiet weitläufig umschließen. Die Fichtenmonokultur ist in der Eifel leider weit verbreitet. Die hohen Erträge, bei relativ kurzen Standzeiten, haben das Erscheinungsbild in den vergangenen zwei Jahrhunderten entscheidend geprägt. Es ist vor allem dem Einsatz vieler Ehrenamtlicher zu verdanken, dass diese Region in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten bleibt.

 

Ein Ausblick

[Bild 5]

 

Immer dem Steg folgen...

 

 

Was wohl danach kommt

[Bild 6]

 

Ohne den Einsatz der Helfer würde diese einzigartige Landschaft heute wohl anders aussehen. Die Fichten in dem Bild unten sehen zwar sehr dekorativ aus, erinnern aber auch an den Kampf der einzelnen Biotope gegeneinander. Denn die Fichten gehören hier eigentlich nicht hin. Viele ursprüngliche Moorpflanzen haben es immer schwerer, sich gegen neue "Einwanderer" zu behaupten.

 

Aussichten

[Bild 7]

 

Dem Einsatz der Menschen in dieser Region ist es zu verdanken, dass diese Landschaft ihren ursprünglichen Charakter über die Jahrtausende erhalten konnte. Das oberste Revin, für weitere Informationen zu den kambrischen Schichten klicken Sie bitte hier, besteht aus dünnblättrigen Schiefern, die zu einem nahezu wasserundurchlässigen, kalkfreien Boden verwittern. Diese Verwitterungsprodukte füllen flache Senken aus und bilden den Untergrund für Moore, die sich aufgrund der positiven Wasserbilanz (das heißt, der Wasserabfluss ist geringer als der Wassereintrag durch Regen) und der niedrigen Jahresdurchschnittstemperaturen nach der letzten Eiszeit gebildet haben. In diesen Senken haben sich Wasser und Pflanzen unter extrem kargen Umständen zu einer einzigartigen Symbiose zusammengefunden.

 

 

Rückblick

[Bild 8]

 

Unter diesen ganz besonderen Umständen, konnten sich während der Eiszeit an einigen Orten in der Welt die so genannten "Palsen" ausbilden. Diese "Torfringe" finden sich sonst nur in Permafrostböden. Aber aufgrund der besonderen Gegebenheiten in der Eifel, sind diese Reste von eiszeitlichen Hügeln, die heute in ringförmigen Wällen, einen Moortümpel oder einen verlandeten Moortümpel umschließen hier noch zu finden.

 

Ein Torfring aus der Ferne

[Bild 9]

 

Alles weitere zu den "Palsen" oder Torfringen können Sie nachlesen, wenn Sie hier klicken. Wir folgen dem Steg einfach zum nächsten Torfring.

 

Immer dem Steg folgen

[Bild 10]

 

Hier haben die Verantwortlichen nicht nur ein schönes und zentrales Zentrum geschaffen, sondern auch mit verschiedenen Entwässerungsmaßnahmen und gezielter Bepflanzung für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaft gesorgt.

 

Schöne Aussichten

[Bild 11]

 

Auch auf der anderen Seite kann man den uralten Torfring in seiner ganzen Ausdehnung bewundern. Dieser Bereich des Hohen Venns wird geologisch dem Massiv von Stavelot zugeordnet. Der flache Höhenrücken des Hohen Venns besteht im Zentrum aus kambrischen Schichten, dessen Entstehung ca. 500 Millionen Jahre zurückliegt.

 

Die andere Seite

[Bild 12]

 

Unten sieht man den Abfluss des in Bild 11 gezeigten Torfringes. Dieser Bereich ist künstlich erschaffen worden, und dient der Regelung des Wasserstandes in dem gezeigten Gebiet. Der Erhalt der natürlich vorkommenden Pflanzen steht hier im Vordergrund.

 

Der Wasserlauf

[Bild 13]

 

Hier wird auch ein "Einblick" in die tiefere Struktur geboten. Dieser Torfstich zeigt, auf der einen Seite, wie früher die die einzelnen Schichten abgetragen wurden, und auf der anderen Seite, wie sich die einzelnen Bodenschichten, von oben nach unten, entsprechend der zeitlichen Veränderungen, entwickelt haben.

 

Das Moorloch

[Bild 14]

 

Und wenn man nicht hineinfällt, kann man den Ausblick genießen, der sich einem bietet. Links, im Bild 15, kann man den weiteren Weg erkennen, von welchem gleich ein rückwärtiger Blick zu sehen ist.

 

Noch ein Ausblick

[Bild 15]

 

Unten sieht man ein Bild mit dem Steg, von welchem Bild 14 und Bild 15 aufgenommen worden sind. Man kann sehr schön dieses Kerngebiet mit den umgebenden Fichtenwäldern erkennen.

 

Der Steg am Palsen

[Bild 16]

 

Auf dem weiteren Weg finden sich dann solche Aussichten. In der Tat ist die Vegetation in einem Hochmoor streckenweise einer Dünenlandschaft am Meer nicht unähnlich. Beide Regionen sind karg und ständig dem Wind ausgesetzt. Das stellt besondere Herausforderungen an Pflanzen und Tiere.

 

Abseits

[Bild 17]

 

Da erinnert man sich doch gleich an die Wege durch die Dünen während des letzten Strandurlaubs. Durch die besondere exponierte Lage ist das Gebiet trotz seiner Feuchtigkeit im Sommer extrem brandgefährdet. Ein oberirdischer Brand kann sich tief in den trockenen Torf einfressen und dann unterirdisch tagelang über mehrere hundert Meter wandern um dann plötzlich an ganz anderer Stelle wieder aufzuflackern.

 

Der Brandmeldeturm

[Bild 18]

 

Überall im hohen Venn sieht man solche oder ähnliche Brandmeldetürme. Auch wenn diese Türme heute mit aktueller Technik bestückt, eher wie Mobilfunkmasten aussehen, sie sind älter, und wurden ursprünglich rein zur Brandvorsorge und Brandbekämpfung genutzt. Ich kann mich noch gut an meine früheren Spaziergänge im Venn erinnern, den Wunsch eingeschlossen, einmal von dort oben die Aussicht genießen zu können.

 

Der Rückweg

[Bild 19]

 

Es ist schon eine einzigartige Landschaft, die sich einem hier erschließt. Ich werde im Lauf des Jahres weitere Aufnahmen hier präsentieren, um die jahreszeitlichen Änderungen besser darstellen zu können. Aber jetzt sind wir schon wieder fast am Ausgangspunkt angekommen.

 

Immer auf dem Weg bleiben

[Bild 20]

 

Und diesen Teilabschnitt kennen wir ja noch vom Anfang dieser Seite. Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen interessanten Einblick in diesen Bereich des hohen Venns vermitteln. Und denken Sie daran, die einzelnen Bereiche der Eifel, auch innerhalb des hohen Venns, sind sehr unterschiedlich. Es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken.

Ende oder Anfang

[Bild 21]

 

Im Anschluss dieses kleinen Einblicks in eine außergewöhnlichen Landschaft noch eine kurze Erklärung. Der beschriebene Weg ist ein Rundweg, Bild 20 und 21 entsprechen Bild 3 und 4 auf dieser Seite, nur halt aus einer anderen Perspektive. Für den gesamten Rundweg kann eine Wegzeit von 30 bis 40 Minuten veranschlagt werden. Ich hoffe die Füße bleiben trocken und vielleicht trifft man sich ja mal im Brackvenn...;-)

 

 

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Copyright © 2018 Thomas Greiner
Stand: 23.05.18